Großes Interesse und rege Teilnahme herrschte am Rinder-Informationsnachmittag der Tierärztlichen Gemeinschaftspraxis Heeslingenam 27. März 2019.
Im ersten Vortrag berichtete Frau Dr. K. Dubbels vom Veterinäramt Rotenburg über die aktuelle Tierseuchenlage der Blauzungenkrankheit. Die Tierseuche stehe unmittelbar vor den Grenzen Niedersachsens. Auch vom Veterinäramt Rotenburg wird eine Impfung zur Verhinderung der weiteren Ausbreitung und zum Schutz der eigenen Tiere empfohlen. Zusätzlich wurde ein kurzer Überblick über das Paratuberkulose Monitoring gegeben. Seit Beginn der Überwachung sei die Anzahl der Antikörper positiven Tiere und somit potentielle Ausscheider des Erregers zurückgegangen.
Der zweite Vortrag wurde von Frau Dr. R. Strie, von der tierärztlichen Beratung Rind der Firma Boehringer Ingelheim gehalten. Dr. Strie referierte zum Thema optimaler Biestmilchversorgung als Grundlage für eine erfolgreiche Kälberaufzucht. Unter anderem erwähnte sie in ihrem Vortrag, dass sich ein ausreichender Immunglobulingehalt im Serum der Kälber einfach und genau mittels eines Refraktometers bestimmen lässt. Dieser sollte bei Kälbern zwischen dem 1. bis 10. Lebenstag bei mindestens 55 g/l IgG liegen. Des Weiteren wies die Vortragende auf den Verdünnungseffekt des Kolostrums bei völligem Ausmelken der Kuh hin. Die Konzentration der Immunglobuline sei in den ersten 4-5 l Milch/ Kolostrum am höchsten, sodass auch nur diese Menge für die Erstversorgung des Kalbes abgemolken werden sollte. Neben der optimalen Kolostrumversorgung innerhalb der ersten Lebensstunden, betonte Frau Dr. Strie die Bedeutung guter und konsequenter Hygienemaßnahmen bei der Kalbung und während der Kälberaufzucht.
Gestärkt nach einer Kaffeepause war das Interesse am dritten Vortrag sehr groß. Herr Dr. A. Steinbeck, von der landwirtschaftlichen Beratung Rind der Firma Boehringer Ingelheim berichtete über Praktisches rund um den Liegekomfort und die Futtervorlage der Milchkuh. Es wurde wiederholt auf die Wichtigkeit einer bequemen Liegebox hingewiesen, um den Zeitrahmen der Wiederkautätigkeit und Verdauung der Kühe im Liegen größtmöglich auszunutzen. Weiteres Augenmerk sollte auf die „Signale“ der Kuh gelegt werden, welche sie im Laufe des Tages an einen Betrachter über Komfort und Wohlbefinden im Stall „sendet“. Herr Dr. Steinbeck wies daraufhin, dass auch mit kleinen Veränderungen, beispielsweise die richtige Einstellung des Nackenrohres (mind. 1,30 m Höhe), große Wirkungen hinsichtlich des Kuhkomforts erreicht werden können.
Wir freuen uns über die zahlreiche und interessierte Teilnahme unserer Landwirte. Außerdem möchten wir uns ganz herzlich bei den Referenten für die tollen Vorträge und bei der Firma Boehringer Ingelheim für das Sponsoring bedanken. Wir hoffen, dass wir im kommenden Winter, einen weiteren, lehrreichen Informationsnachmittag anbieten können.