Equines Herpes Virus

Wie ihr wahrscheinlich bereits gehört habt, gibt es zurzeit wieder vermehrt Ausbrüche des Equinen Herpes Virus in Deutschland.
Das Equine Herpes Virus 1 ist aufgrund des anhaltend hohen Fiebers, der neurologischen Ausfallserscheinungen und den damit zusammenhängenden Todesfällen, die beim Pferd auftreten können bei allen Pferdehaltern sehr gefürchtet.
Bei trächtigen Stuten kommt es häufig zu einem Abbruch der Trächtigkeit in der späten Phase oder auch zur Geburt lebensschwacher Fohlen, was die Pferdezüchter wiederum belastet.
Wie wird das Virus übertragen?
Das Virus wird mittels Tröpfcheninfektion übertragen. Das bedeutet es kann von Pferd zu Pferd durch Speichel und andere Körperflüssigkeiten übertragen werden. Aber auch durch Stallgeräte und Kleidung kann eine Ansteckung erfolgen.
Warum kommt es zu den Neurologischen Symptomen?
Ungefähr 10% - 50% der infizierten Pferde entwickeln neurologische Symptome bei einer Herpeserkrankung. Der exakte Mechanismus dahinter ist noch nicht vollständig erforscht.
Es gibt einige Faktoren, die dabei eine Rolle spielen und zum Ausbruch der Krankheit beitragen können.
(GREENWOOD und SIMSON, 1980; VAN MAANEN et al., 2001; SLATER et al., 2006; HENNINGER et al., 2007; PRONOST et al., 2012)
Zu diesen Faktoren zählen ein geschwächtes oder hyperaktives, überempfindliches Immunsystem, stressige Ereignisse wie das Absetzen, ein Transport oder ein Turnier.
„Haben sich die Pferde einmal infiziert, etabliert sich in den Pferden eine persistierende Infektion (Latenz) im Trigeminalganglion und in den Blutzellen. Die Tiere bleiben also Virusträger und dies vermutlich lebenslang. Durch Stress, wie zum Beispiel das Zusammenführen von Pferden unterschiedlicher Herkunft (sozialer Stress), Transport, Leistungssport u. a. m. kann sich das Virus aus der Latenz reaktivieren und einen neuen lytischen Zyklus initiieren, was schließlich zur erneuten Verbreitung des Virus in empfänglichen Populationen führt.“ (StIKo)
Was kann ich vorbeugend tun?
Wir als Pferdeteam der TGP Heeslingen empfehlen genauso wie die StIKoVet eine flächendeckende Impfung gegen das Equine Herpes Virus. Zudem bedauern wir die Aufhebung der Impfpflicht bei offiziellen Turnieren.
Die Impfung reduziert den Schweregrad der Erkrankung, sowie die Dauer und Höhe der ausgeschiedenen Viren.
Durch konsequente Impfung ganzer Bestände, kann die Infektionskette unterbrochen werden und die Viruslast wird gesenkt, was zur Eindämmung der Krankheit beiträgt.
Was ist im Falle eines Ausbruchs zu beachten?
Die betroffenen Pferde sollen von den gesunden Pferden isolieren werden. Eine mehrmals tägliche Temperaturkontrolle kann hilfreich sein, schnell betroffene Pferde zu erkennen.
Des Weiteren sollte ein Hygieneplan erstellt werden. Sollte der Fall eintreten, stehen wir aber natürlich als Tierärzte an Ihrer Seite.
Weitere Hygienemaßnahmen bei EHV findet ihr unter folgendem Link
Weitere Informationen über das Equine Herpes Virus erhalten Sie auch im Podcast Nr.1 Herpesvirusinfektion von der Gesellschaft für Pferdemedizin (GPM): Link