Während des Sommers können Hauskaninchen von Fliegenmaden befallen werden. Gesunde Kaninchen werden davon selten betroffen. Drei Hauptprobleme führen zu dieser Erkrankung. Entweder eine Wunde, in welche die Fliegen ihre Eier legen können, aus denen sich dann die Larven entwickeln. Häufiger ist ein mit Kot und Urin verschmutztes Hinterteil des Kaninchens die Grundursache. Besonders dicke Kaninchen können sich dort nicht sauber halten, da sie nicht zum Putzen hinkommen. Weniger häufig ist mangelnde Selbstpflege die Ursache. Für die Fliegen ist dies ein idealer Ort um Eier abzulegen. Sind die Larven einmal geschlüpft und ist das Kaninchen nicht in der Lage sich an den betroffenen Stellen zu putzen, können sie innerhalb kurzer Zeit großen Schaden anrichten, weil sie sich auch durch Körpergewebe durchfressen. Eine feuchte Einstreu ist die optimale Umgebung für die Entwicklung der Fliegenmaden.
Wie verhindere ich Madenbefall?
Die Einstreu sollte stets sauber und trocken sein. Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle. Sie sollte rohfaserreich (Gras und Heu) sein, um dünnen, weichen Kot, der dann verklebt, zu vermeiden. Erkrankungen der Zähne bereiten nicht nur Schmerzen und fuhren zu Verdauungsstörungen (Durchfall), sie behindern auch die notwendige Körperpflege. Deshalb ist eine regelmäßige Zahnkontrolle wichtig.
Fettsucht und Rückenprobleme können die Körperpflege ebenfalls behindern und zu Madenbefall fuhren.
Durchfall, gleich aus welchem Grunde ist eine der Hauptursachen. Das Hinterteil des Kaninchens ist verklebt und lockt die Fliegen massenweise an. Durchfall beim Kaninchen sollte nicht nur aus diesem Grunde stets als Notfall betrachtet werden.
Behandlung:
Unter Beruhigungsmitteln oder sogar in Narkose werden die Fliegenmaden entfernt und das gesamte Wundgebiet gesäubert. In der Regel benötigt das Kaninchen anschließend Antibiotika. In schweren Fällen sind intravenöse Infusionen und entzündungshemmende Medikamente notwendig. Meist muss das Kaninchen in solch schlimmen Fällen stationär beim Tierarzt behandelt werden und im Wärmekäfig intensiv gepflegt werden.
Wenn sehr viel Gewebe durch die Maden zerstört wurde, kann es notwendig werden das tote Gewebe chirurgisch zu entfernen. Eine solche Behandlung ist langwierig, risikoreich und meist teuer; und nach Abheilen der Wunden muss noch das ursprüngliche Problem, das zum Madenbefall geführt hat angegangen werden. Sehr stark betroffenen Tieren kann manchmal nicht mehr geholfen werden.
Schlussfolgerung: Vorbeugen ist die beste Therapie
Saubere trockene Einstreu, artgerechte Ernährung zur Vermeidung von Durchfall und im regelmäßige eigene Kontrolle des Kaninchens auf Zahnprobleme, Durchfall und Verschmutzung der Analregion stellen den besten Schutz vor Madenbefall dar.
Sollten Sie noch Fragen haben, wenden Sie sich bitte an unser Praxisteam…wir helfen Ihnen gerne weiter.